Balkan 2019 · Teil 2

Tag 5 – über Mostar weiter nach Shkodra, Albanien

Am nächsten Morgen machen wir uns nach dem Frühstück auf den Rückweg, dabei warten wir noch ab ob die zwei den Weg mit ihrem VW Bus schaffen. Wir wollen eigentlich direkt nach Shkodra durchfahren, Mark und Anne wollen sich die Brücke von Mostar ansehen. Als wir bemerken dass der weg bis auf wenige KM identisch ist fahren wir ebenfalls die Bücke an.

Mostar ist ein hübsches altes Ständchen, mit vielen schön hergerichteten Gebäuden, UNESCO Weltkulturerbe.

Aber auch voll von Touristen... die Brücke ist nicht ganz so eindrucksvoll wie erwartet, aber doch ganz beachtlich wenn man die technischen Mittel der damaligen Zeit betrachtet.

Wir machen uns über ein paar Nebenstraßen auf zu einem Aussichtspunkt und dann reicht es uns mit dem Gewusel und wir gehen zurück zu Egon.

Wir fahren weiter Richtung Shkodra. Dabei passieren wir eine Baustelle, ein Arbeiter versucht uns kurz bevor wir ihn erreichen mit einer Kelle zu stoppen. Ich reagiere zu langsam und fahre weiter. Muss er doch sehen das unser Egon ein bisschen schwer fälliger als ein Kleinwagen ist…

Kurze Zeit später finden wir auch heraus warum der Arbeiter uns anhalten wollte, die Straße wird neu aufgebaut und ein weiterer Arbeiter hält uns dann doch an und erklärt uns in Bosnisch den Rückweg, wir schauen ihn verdattert an. Er fasst sich wohl ein Herz und winkt uns durch.

An der Grenze von Bosnien nach Montenegro werden wir vom Zöllner gefragt ob wir illegal sind, als ich verneine winkt er uns grinsend durch...?!? Wir wissen nicht so recht ob wir das nun als Scherz auffassen sollten oder ob das konformes Vorgehen eines Zöllners in Montenegro ist.

Kurz nach der Grenze halten wir an einem Aussichtspunkt in der Nähe einer schönen Kirche und trinken einen Kaffee. Das Wetter wird zunehmend schlechter.

Wir fahren einige km durch die Berge, an einem Schmalen Stück kommt uns eine Planierraupe entgegen, mit einem Arbeiter der nur wenige Meter voraus läuft. Er wirkt etwas unschlüssig ob er uns nun anhalten oder durchwinken soll. Er dreht die Kelle genau in dem Moment als wir ihn passieren, ich lege eine Vollbremsung hin, er schaut hinein wir schauen heraus, er beginnt daraufhin zu grinsen und winkt uns weiter, etwas irritiert fahren wir weiter. Die Bauarbeiter hier scheinen einen komischen Sinn für Humor zu haben...

Ein paar km weiter geht es wieder nur sehr langsam vorwärts, die Straße wird auch hier saniert, und alle Autos müssen jetzt in Schlangenlinien über die schlecht präparierte Schotter Straße fahren, teilweise ohne den Gegenverkehr zu beachten werden die Spuren wild getauscht und es wird kreuz und quer gefahren, Hauptsache man trifft nicht in ein Schlagloch. Egon würde sich sicher mit etwas mehr Geschwindigkeit unbeeindruckt von den Schlaglöchern zeigen, aber unser Vordermann macht nicht mit, er schleicht jede Bodenwelle ab.

Als wir diese Stelle passiert haben geht es etwas flotter voran, wir haben noch 150km zu fahren und das Navi zeigt uns eine Reisezeit von über 2,5h an... Wir machen uns etwas Gedanken wie die Strecke weiter beschaffen ist.

Etwas später passieren wir in einer kleinen Stadt eine weitere Baustelle, ein Bauarbeiter steht wieder mit einer Kelle da, er lässt den vor uns fahrenden PKW passieren und wir fahren auf ihn zu, kurz bevor wir ihn erreichen dreht er die Kelle auf Rot, dieses mal will ich keine Vollbremsung hinlegen, wir fahren weiter. Als die Straße tatsächlich wegen der Baustelle gesperrt ist fahren wir über ein Wohngebiet um die Baustelle herum. Kurz nach dem Wohngebiet stehen wir wieder vor einem Bauarbeiter mit Kelle, dieses mal unterstützt durch eine Schranke.Er signalisiert uns dass die Straße gesperrt ist und wir umdrehen müssen, ich frage ihn mit Händen und Füßen wo wir den lang sollen um zur Grenze zu gelangen. Er weist uns einen großen Bogen.

Kurze Zeit später zuckt er mit den schultern versucht uns noch etwas zu erklären und winkt uns dann durch die Baustelle.

Die Strecke windet sehr sich kurvig die Berge auf und wieder ab, bis wir Podgorica erreichen sind fast 2h vergangen. Wir beschließen, wenn wir einen Campingplatz entdecken, diesen anzusteuern. Wir finden jedoch keinen.

Das Wetter wird nun richtig schlecht und die sintflutartigen Regenfälle erschweren das fahren zusätzlich.

Als sich das Wetter wieder bessert legen wir eine kurze Pause ein um uns die Beine zu vertreten. Wir haben uns entschieden in einem Restaurant zu essen, wenn wir direkt an einem vorbei kommen sollten. Wenig später halten wir an einer kleinen Pizzeria. Beim einparken teste ich an den Schaufenstern des Gebäudes unsere Park-nicht-tronic, den Kuhfänger: er ist stabiler als der Alu Fensterrahmen. Glücklicherweise ist nicht viel passiert was sich nicht einfach wieder gerade biegen lässt. Wir betreten das Restaurant, es gibt heute für uns Baconburger und Pizza Vegitaria. Dazu zwei Fanta, super lecker und das ganze für weniger als 10€!!! Das ist Preisleistung...

Wir fahren sehr zufrieden weiter, es ist inzwischen 18:20, nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir die Grenze und reihen uns in die Warteschlange der PKW ein, es dauert 30 Minuten und wir sind endlich in Albanien. Wir steuern den Campingplatz am Shkodrasee und genehmigen uns dort an der Bar noch einen schnellen Raki ehe wir Duschen und dann ins Bett verschwinden.

Kravica
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Kravica

im Paradies?
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info:
Die paradiesischen Wasserfälle von Kravica, am Abend ganz für uns alleine...
Mostar
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Mostar

Altstadt
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Die schöne, aber volle Altstadt von Mostar ist ein Besuch wert.
Stari most
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Stari most

UNESCO Erbe
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info:
Die alte Stari most wurde im Bosnien Krieg zerstört, später aber weider aufgebaut.
Montenegro
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Montenegro

Kurz vor der Grenze zu Montenegro,
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info:
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Montenegro
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Montenegro

Kirche kurz hinter der Grenze
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info:
Herrliche Ausblicke, im einzigen südeuropäischen Land mit Fjorden...
Dunkle Berge
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Dunkle Berge

Montenegro
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info:
Die Wolken hängen tief in den bewaldeten Bergflanken...

Tag 6 – Shkodra, Albanien

Nach einem gemütliche Frühstück steht heute Wäschewaschen, Auto aufräumen, Wasser auffüllen, Einkaufen gehen, Geld holen, ein Strandspaziergang und am Strand liegen auf dem Plan.

Wir fahren Richtung Shkodra, wobei wir auf dem Weg noch an einem kleinen Supermarkt halten, die junge Kassiererin schenkt uns beim verlassen noch zwei Schokobonbons. Sie hat sich wohl gefreut das wir aus Deutschland sind.

Im Anschluss steuern wir das Zentrum von Shkodra an. Das bunte treiben und das sympathische Chaos erinnert uns auch ein bisschen an Kairo oder zumindest an Hurghada. Als wir uns einen Parkplatz aussuchen, kommt kurz nach dem Aussteigen ein Passant der uns freundlich darauf aufmerksam macht dass dieser Platz wohl für Behinderte reserviert ist. Ein Schild kann man tatsächlich erkennen wenn man steil nach oben auf den Laternenmast sieht, wir fahren natürlich wieder. Den nächsten Parkplatz den wir uns aussuchen ist gar keiner, ein Bar Besitzer weist uns darauf hin dass wir auf dem Fahrradweg stehen... mit vielen anderen auch. Aber wir wollen ja kein schlechtes Licht auf uns ziehen und daher fahren wir weiter. Der Bar Besitzer winkt uns ab und erklärt uns in italienisch, dass wir doch um die Ecke parken können. Zumindest könnte man so seine Gesten deuten. Er deutet uns an zu warten und verschwindet kurze Zeit später und taucht dann an einer kleinen Einfahrt in einen Hinterhof wieder auf. Er winkt uns zu sich. Wir fahren auf den Hinterhof. Und tatsächlich gibt es hier einen kleinen Parkplatz. Als wir Egon verlassen ist uns etwas Mulmig, schließlich hat man doch sein ganzen Hab und Gut in so einem Fahrzeug. Und sehr belebt ist dieser Hinterhof nicht, auch einsehen kann man ihn von der Straße eigentlich kaum.

Daher beeilen wir uns auf die Suche nach einer Bank. Ich trete in eine Kartoffel! Die sich als Hundehaufen getarnt hat… hoffentlich...

Als wir um eine Straßenecke kommen, erkenne ich die Gegend vom letzten Albanien Besuch 2017 und dem Ausflug mit dem Tankwart, wegen der falschen Rechnung, wieder. Und daher finden wir dann auch recht zügig einen funktionierenden Bankomat. Nach dem Geld abheben machen wir uns auf den Rückweg…

Nachdem wir Egon ca. 45 Minuten später wieder erreichen ist ... nichts passiert... Egon geht es gut! Manchmal muss man sich doch die Frage gefallen lassen wieso wir in vielen Dingen erst die Gefahr sehen…

Im Anschluss fahren wir zurück zum Campingplatz wo wir nach einem Sonnenbad am Strand, an der Bar etwas Essen und ins Bett verschwinden.

Shkodra
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Shkodra

Wintergarten?
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Das ist wohl ein albanischer Wintergarten. In Shkodra.
Skutarisee
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Skutarisee

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Strand, Sonne, Cocktail... Entspannung am Skutarisee.

Tag 7 – Burrel und die SH36, Albanien

Nach dem wir aufstanden sind machen wir Egon reisefertig, füllen Wasser auf und verstauen alles. Im Anschluss gehen wir in das Strandrestaurant zum Frühstücken, wir lasen es richtig krachen... nachdem wir mehr als satt sind brechen wir auf. Wir halten kurz am Supermarkt und besorgen uns Bratwürste, die Bedienung freut sich sehr uns wiederzusehen. Danach fahren wir Richtung Lis, ein kleines Dorf hinter Burrel. Von dort aus Startet die SH36, unsere heutige Offroadpassage. Kurz nach dem Dorfeingang biegen wir links ab und verlassen die Asphaltierte Straße. Keine 200m weiter halte ich an um die Freilaufnaben zu verriegeln, dabei stelle ich fest dass etwas Wasser an dem Kuhfänger heruntertropft. Ich öffne die Motorhaube um nachzusehen. Kann jedoch nichts feststellen. Um dem Motor etwas Pause zu gönnen wollen wir etwas warten. Dabei öffnet sich nebenan eine große metallene Hoftüre, ein Mann Anfang 70 schaut heraus, und versucht uns etwas klar zu machen. Das einzige was wir verstehen ist dass die Strecke wohl etwas holprig ist... als wir weiterfahren lädt er uns noch mit einer Geste zum Trinken bei ihm auf dem Hof ein. Leider haben wir noch etwas Strecke vor uns und so verneinen wir dankend.

Wir fahren weiter um keine 300m weiter vor einem unüberwindbaren Hindernis zu stehen. Die Straße ist mit einem Berg Bauschutt blockiert. Wir überlegen erst etwas, und entscheiden uns den Geröllberg auf die Seite zu schieben, wenn wir das ganze nur etwas verteilter bekommen schaffen wir es darüber hinweg...

Kaum haben wir angefangen hören wir hinter uns Rufe, ein älterer Mann kommt mit einer Schaufel in der Hand herbei. Er hilft kurzerhand mit gezielten Spatenstichen den Bauschutt zu einer gleichmäßigen und eben Fläche zu verteilen. In nur wenigen Minuten können wir so dank seines Einsatzes den Schotter passieren. Wir bedanken uns herzlich bei ihm mit einem gekühlten Bier. Er freut sich sichtlich und wir machen uns wieder auf den Weg.

Etwas 20km später erreichen wir Lis und von dort startet die SH36. Am Anfang gibt sich die Strecke als äußerst grob, wir fahren die ersten 4 km in Untersetzung und max. dem 2. Gang. Die Bodenwellen, Löcher und Auswaschungen sind sehr tief und es geht von 290m auf fast 1000m steil bergauf. Der Blick ist fantastisch und oft geht es direkt neben der schmalen Piste fast senkrecht bergab…

Danach wird sie Piste zwar weniger steil aber die Bodenwellen und Löcher bleiben, und so wird selten über 30kmh gefahren. Außerdem ist an mehreren Stellen im Tal ein Flüsschen über die Ufer getreten, sodass wir immer wieder durch knietiefes Wasser müssen.

Die Landschaft ist sehr Eindrucksvoll, wir passieren einen Felsen der in zwei Teile gebrochen scheint und sicher über 30m hoch ist. Auch das Dorf entlang der Strecke ist sehr lang gezogen und eine Zeitkapsel. Kaum sind wir im Tal steigt die Strecke auch wieder etwas an, jetzt fahren wir durch grüne Wälder in denen Holz geschlagen wird. Die LKW haben ihre Spuren in der weichen Piste hinterlassen.

Gegen 16:55 haben wir 24km der insgesamt 40km hinter uns gebracht, und suchen nach einem Nachtlager, wir finden eines in einer Kurve. Es ist Topf eben und wir haben einen wahnsinnig schönen Blick über das Tal. Wir beschließen zu bleiben und beginnen zu Grillen. Zum Sonnenuntergang können wir aus Richtung der anderen Talflanke einen Muezzin rufen hören.

Nach dem Essen spazieren wir noch links und rechts den Berg hinauf. Bis auf einen Holz LKW, der hupend und winkend, an uns vorbei fährt begeben wir keinem Menschen. Anschließend gehen wir  ins Bett.

Haengebruecke
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Haengebruecke

nur zu Fuß!
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Das scheußliches quietschen und Wimmern der Stahlseile begleitet einen beim überqueren...
Der Drin
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Der Drin

Wilde Flusslandschaften
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Der Drin...
Tal entlang des Drin
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Tal entlang des Drin

kaum zu erreichen dennoch bewohnt
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Trotz der langen und schweren Anreise wohnen erstaunlich viele Bauern mit ihren Familien im Tal.
Strasse
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Strasse

oder so ähnlich
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Die Holz LKW's zerpflügen die Straße. An vielen Stellen kreuzen kleine Bäche die Straße, so sammelt sich in den Furchen Wasser.
Schlafplatz
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Schlafplatz

mit Aussicht
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info:
Unser Schlafplatz, besser kann die Aussicht kaum sein. Gestört werden wir auch kaum. Obwohl wir die Attraktion des Dorfes sind...
Eine Panne
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Eine Panne

kurz aussteigen, klopfen... weiter!
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Wir mögen alte Fahrzeuge wegen der einfachen Technik, die Holz LKW's die hier unterwegs sind haben aber schon ihre Macken...

Tag 8 – von Peshkopi auf die SH31, Albanien

Unser Tag beginnt bereits um 6:00 Uhr, ein Holz LKW findet es ganz toll dass Touristen an seiner Straße Parken und Hupt uns freudig zu, wir sind natürlich nicht ganz so erfreut über den frühen Wecker, jedoch haben wir das verhalten auch schon am Abend zuvor erlebt. Die Leute versuchen einen Blick auf die Fremden zu erhaschen und Winken und lachen einem freudig zu wenn man sich zeigt...Nach dem Aufstehen bereiten wir uns das Frühstück zu, die Umgebung ist genauso großartig wie gestern als wir zu Bett sind.

Nach dem Frühstück packen wir zusammen und machen uns dann die fehlenden 18km, gestern hatten wir ca. 22Km der Buckelpiste geschafft.

Es geht etwas weniger ruppig zu als gestern, die Piste ist weniger stark ausgespült und auch der Boden ist weicher.

Bei den vielen tollen Aussichtspunkten erreichen wir Peshkopi gegen 12:00 Uhr. Wir tanken und füllen unsere Vorräte auf, im Anschluss geht es weiter die SH31. Wir wollen weiter nach Kukës, einen Zwischenstopp auf der Ziegenfarm machen. Den Weg kennen wir ja schon, jedoch nicht mit Egon.

Wir passieren bunte Mohnfelder, die unglaublich intensiv rot gefärbt sind. Auch eine Schlange kreuzt unseren Weg, natürlich nehmen wir die Chance wahr lassen diese passieren und Fotografieren das Tier.

Mohn
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Mohn

Rot leuchtend...
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Große Mohnfelder vor Peshkopi.
Harte Piste
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Harte Piste

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Blick zurück, hier fahren viele LKW. Die Piste ist entsprechend schlecht.

Egon nimmt viele Dinge genauso leicht wie der Fronti, Bergauffahrten jedoch steckt er schlechter weg, das liegt mit Sicherheit an seinem höheren Gewicht. An der Temperatur ist deutlich die Anstrengung des Motors abzulesen. Wir versuchen die Brücke von 2017 wiederzufinden an der wir ein Bad im Drin genommen hatten, als wir diese erreichen können wir jedoch aufgrund des höheren Wasserstandes keine Möglichkeit ausmachen ins Wasser kommen und vor allem danach auch wieder heraus. Wir beschließen noch etwas die Straße bergauf zu fahren und offen dort an den Kiesstrand gelangen zu können. Es gelingt uns auch. So stecken wir endlich die Füße in das eiskalte klare Wasser, nach dieser Abkühlung fahren wir weiter die Piste entlang, bis zu einem Abzweig, hier gebe es die Möglichkeit im Flussbett entlang zufahren um so vielleicht den Fluß zu erreichen, wir versuchen es jedoch nicht da die Böschung sehr steil und tief ist und wir nicht wissen ob wir den Rückweg schaffen können. Hätten wir jetzt Sandboards dabei wäre die Entscheidung sicher anders ausgefallen.

Am Abzweig der Ziegenfarm angekommen machen wir uns auf die letzten 1500m zu erklimmen, hier muss Egon jetzt deutlich mehr kämpfen als der Fronti, der Motor wird immer wieder bis kurz vor den roten Bereich warm, erst kurzes halten und im stand die Drehzahl leicht erhöhen bringt wieder etwas Abhilfe. So schaffen wir es nach 20 Minuten die Ziegenfarm zu erreichen. Nach einem Spaziergang durch die Gegend, bei dem wir eine sehr interessante Spinne, leuchtend rot auf dem Weg entdecken, gehen wir duschen und kochen uns im Anschluss Spagetti.

Nach dem Essen sitzen wir draußen und beobachten das aufziehende Gewitter, in der Ferne wird die Gebirgsszene immer öfter von hellen Blitzen beleuchtet.

Cowboys
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Cowboys

ohne Pferd, dafür mit Esel
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Zivilisation
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Zivilisation

in Sicht!
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Kurz vor Peshkopi.
Schlange
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Schlange

kreuzt die Straße
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Die Straße wird besser, auch eine Schlange findet: "hier kann man sich gut Sonnen!" Erst als wir anhalten und aussteigen kriecht sie weg.
Schlafplatz
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Schlafplatz

wieder mit Aussicht
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Auf der Ziegenfarm, hat sich nicht viel verändert, die Aussicht ist immer noch grandios!

Tag 9 – über die SH31 nach Kukes, Albanien

Am nächsten Morgen Frühstücken wir vor der tollen Kulisse, wir lassen es uns natürlich nicht nehmen eigentlich viel zu lange zu frühstücken und uns dabei die Landschaft anzusehen.

Wir bezahlen die Übernachtung und verabschieden uns und folgen dann der uns bekannten Offroadpiste entlang des Drins, bis nach Kukes.

Wir benötigen 2,5h von der Ziegenfarm bis in die Stadt. Hier halten wir an einer Tankstelle, die jedoch kein Benzin mehr im Angebot hat, nur noch Diesel wenn wir wollten...

Wir fahren ein paar km weiter die Tankstelle dort scheint noch Benzin zu haben und so tanken wir voll. Die zwei Tankwarte studieren unseren "Aufkleber" über dem Tankdeckel und versuchen die sprachen zu erraten. Wir fahren nach dem tanken beiseite und studieren die Karte. Sind uns nicht ganz schlüssig wo es hingehen soll. Plötzlich hält neben uns ein deutsches Pärchen in einem VW Tiguan und fragt ob wir Probleme haben... wahrscheinlich haben sie das quietschen unseres Keilriemens gehört, das die letzten paar Tage immer schlimmer wurde.

Von der Tankstelle aus fahren wir in das Zentrum von Kukes, hier entdecken wir auch den Supermarkt an dem wir 2017 bereits eingekauft haben und holen an der gegenüberliegenden Bank Geld. Dann fahren wir wieder Richtung Shkodra.

In Shkodra fahren wir durch das, am Sonntag, recht leere Stadtzentrum, wir kaufen noch einmal ein und besorgen uns bei einem Bäcker etwas frisches Brot. Wir beschließen uns die Burg anzusehen bevor wir weiter zum Campingplatz am See fahren.

Auf dem Weg zur Burg halten wir an einem Schild mit der Aufschrift "Parking". Die Frau die aus dem Haus dahinter kommt erklärt uns jedoch dass wir zu dieser Uhrzeit und mit einem Nummernschild aus Baden Baden (BB?!?) jedoch direkt bis zur Burg fahren könnten. Es würde ihr zwar schaden aber sie mag uns.

An der Burg angekommen muss ich leider die Kupplung etwas quälen bis wir Egon in die kleine Parklücke direkt am Hang bugsiert haben.

Wir besichtigen die Burg und sind vor allem von der Aussicht auf die Umgebung beeindruckt, es ist uns jedoch zu warm und so brechen war nach gerade 30 Minuten unsere Besichtigung ab.

Wir fahren im Anschluss weiter auf den Campingplatz wo wir noch eine Runde im See baden und einen Salat an der Strandbar essen. Als wir uns rüsten wollen bemerken wir in Egon Motten, und auch in den Nachbarzelten und Wohnwägen hört man ein stetiges "patsch, patsch" wie aus dem Nichts stehen über den Stellplätzen schwärme von Motten die Jede Öffnung nutzen um ins innere zu kommen. Wir stellen deshalb ein Insektenkiller Raucherstäbchen in die Spüle von Egon und verschließen die Türen. Als wir diese wieder öffnen bemerken wir dass auch unsere frisch gewaschene Unterwäsche nun nach Räucherlachs riecht.

Ausblicke
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Ausblicke

Piste nach Kukes
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Bunker
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Bunker

...überall!
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Der Albanische Diktator, Enver Hoxha, ließ zwischen 1972-84 200.000 Bunker im Land bauen.
Shkodra
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Shkodra

Burg Rozafa
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Ausblick von der Burg Rozafa in Shkodra.

Tag 10 – Vermosh nach Kaludra, Montenegro

Nach einem tollen Frühstück an der Strandbar machen wir uns auf den Weg ins Kelmend. Es geht sehr steil Bergauf und die Aussicht ist atemberaubend. Egon tut sich etwas schwer mit der langen Steigung, Obwohl die Straße neu asphaltiert ist. Als wir auf der Passhöhe angelangt sind machen wir eine kleine Pause. Wir fahren wieder hinab ins Tal wo wir uns im Fluss eine Abkühlung gönnen und versuchen in den Stromschnellen etwas zu baden. Als wir weiter durch Vermosh (https://en.wikipedia.org/wiki/Vermosh) fahren und die nächste Passsteigung beginnt halten wir kurz vor dem Gipfel an einem kleinen Restaurant, wir bestellen einen Kaffee - gib es gerade nicht - nur Eiskaffee oder Türkischen Kaffee, wir bestellen Eiskaffee und eine Cola.

Ich bezahle mit meinen letzten Euros da die Bedienung kein Wechselgeld hat um meinen 2000 lek Schein herauszugeben.

Die Aussicht ist toll und das Innere des Kaffees (wohl auch die Unterkunft der Familie) war den Stopp definitiv wert.

Wir fahren weiter und passieren kurz drauf die Grenze nach Montenegro. Kaum als wir die Grenze passiert haben beginnt es zu regnen.

Wir stecken uns im Navi ein Ziel im Nord- Östlichen Montenegro, wir hoffen an einer größeren Stadt einen Campingplatz zu finden, wir passieren auf dem Weg 2 Campingplätze die sehr schön aussehen, der eine liegt direkt an einem See. Da es uns jedoch zu früh ist fahren wir weiter.

Wir erreichen Kaludra, hier suchen wir mit dem Navi nach einem Campingplatz in der Nähe, es heißt in 25km gäbe es einen, wir machen uns auf den Weg.

Die Straße wird enger und Einspurig, wir stellen uns die Frage was für einen Weg das Navi hier für uns ausgesucht hat. Als wir an einem zweigeteiltem großen Felsen, bei dem die Straße genau durch die Teilung verläuft, kommen, befindet sich rechts davon eine Bar. Wir halten um zum Felsen zurück zu gehen, hier machen wir ein paar Fotos, als wir weiterfahren winken uns die Leute in der Bar zu sich. Da wir allerdings nicht wissen wie weit und wie abenteuerlich die Strecke noch wird, machen wir uns auf den Weg.

Die Straße schlängelt sich ganz eng durch eine Schlucht, eine Traumstrecke. Nur hin und wieder kommt uns ein Holz LKW entgegen dem wir platz machen müssen. Noch fahren wir auf Asphalt...

Nach einigen Kilometern endet die Straße und wir befinden uns auf einem Waldweg, der zusehend schlechter wird. Umso höher wir kommen umso schlechter wird der Weg, Allrad- ist erforderlich und teilweise die Untersetzung. Wir fragen uns ob das Navi jeden PKW hier her geschickt hätte. Noch 6 km...

Die Straße ist jetzt richtig schlecht, es gibt tiefe Schlammpfützen und ausgewaschene LKW Reifenspuren. Außerdem sind es teilweise sicher 80% Steigung, unser Landmeter misst 39°.

Wir fragen uns ob wir wirklich auf einem Campingplatz landen wenn wir weiterfahren. Auf der topografischen Karte sieht es jedoch so aus, als ob es in ein paar wenigen km eine ebene Fläche gibt… Als wir an einer kleinen Stelle eine Pause machen, habe ich kurz Handy Empfang und so versuche ich herauszufinden wo wir hin gelangen wenn wir die Strecke weiterfahren. Leider ist das Netz zu schlecht...

Da fällt mir ein dass ich auf dem Navi schauen könnte ob ich die Satellitenkarte von Montenegro installiert habe, siehe da: habe ich... so können wir sehen dass sich in 4 Kehren eine „Campground“ befindet. Wir fahren also weiter den Berg hoch, teilweise im ersten Gang und Untersetzung um die Steigung überhaupt zu schaffen. Die Ausblicke die sich uns durch die Bäume bieten sind atemberaubend.

Als wir oben angelangt sind befinden wir uns auf einer kleinen Alm, ein Bauer fährt gerade seinen Trecker den Hang hinauf und es springen Pferde, Kühe, Ziegen , Schafe und Schweine frei herum.

Nach ein paar Sekunden entdecken wir an einem Wegweiser das Campingschild, es handelt sich um einen "Free Camp", es wird also keine Gebühr erhoben, aber es gibt auch keine Sanitären Anlagen...

Als wir uns einen Platz ausgesucht haben kommt auch schon ein Bauer aus dem Dorf angelaufen er spricht in Montenegrinisch auf uns ein, wir Verstehen kein Wort, aber soviel wird klar, zum Waschen, Handy laden und Essen können wir zu ihm kommen. Wir lehnen dankend ab, haben wir doch in Egon alles was wir benötigen.

Wir beschließen, bevor wir uns etwas zu essen machen, etwas über die Alm zu spazieren. Eine Anhöhe gegenüber hat unser Interesse geweckt, zum einen vermuten wir einen tollen Blick über die Bergketten und zum anderen kommen wir an einer großen Tafel vorbei, wir vermuten eine Art Wanderkarte. Vielleicht wird es ja so etwas klarer was wir hier vor uns haben.

Auf der Anhöhe entdecken wir zwei Bauern, die offenbar ihre Schafe und Rinder hüten, es liegen große Hütehunde neben ihnen. Wir gehen auf Sie zu, als diese plötzlich aufspringen und rufend und schreiend auf Merle zustürmen bin ich ein paar Meter näher bei ihnen. Als ich mich umdrehe sehe ich den Grund ihrer Aufregung, ein riesiger Hund stürmt auf Merle zu und genau in dem Moment wo er nach ihrem Bein schnappt sind die Bauern an mir vorbei und verjagen den Hund. Merle steht da wie angewurzelt. Hatte sie doch genau wie ich den Hund an dem wir vorbei gegangen sind gar nicht wahr genommen. Das hätte aber auch schief gehen können, der Weg ins Krankenhaus ist sicher nicht gerade kurz...

Als wir uns etwas beruhigt haben schaffen wir es sogar die Landschaft zu genießen, es sind vier Reihen Berggipfel von hier oben zu sehen, die Bauern erklären uns das wir hier in den Kosovo blicken. Es ist überwältigend… Viele der Berge haben noch Schnee bedeckte Kuppen und das rote Licht der untergehenden Sonne macht alles noch fantastischer.

Wir setzten unseren Spaziergang noch etwas fort. Wir werden von einigen der Bauern angesprochen, und auch wenn die Sprachbarrieren riesig sind verstehen wir soviel, dass die Bauern den Sommer auf dieser Alm verbringen. Um Ihre Traditionen zu erhalten zu können wurden mit Hilfe der EU dieser Campground eingerichtet und in der Gegend Wanderwege und Montainbike- Strecken abgesteckt, aber auch für Egon sollte etwas dabei sein... Wen es interessiert: Roads of Katun

Nach dem Spaziergang, bei dem wir mit mehreren Bauern des Dorfes angesprochen werden und auch immer ein paar Worte (mit Händen und Füßen) wechseln, jedoch ist die Sprachbarriere riesig, gehen wir in Egon und machen uns Nudeln. Danach gehen wir ins Bett, die Kühe und Pferde laufen Nachts frei um Egon und so schrecken wir schon beim essen einige male auf wenn man draußen Schritte hört und sich kurz darauf junge Pferde vor dem Auto jagen… welch ein magischer Ort…

Blick zurueck nach Albanien
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Blick zurueck nach Albanien

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Der Blick zurück über die Montenegrinische Grenze Richtung Albanien.
Montenegro
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Montenegro

Beginn der Katun Roads
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noch kann man Zivilisation ausmachen.
Stellplatz
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Stellplatz

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Blick von unserem Stellplatz über die Bergketten...
Theater!
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Theater!

Wenn die Natur zeigt was sie kann
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