Island_2013

Island 2013  🇮🇸

1. Tag: Böblingen — Thingvellir

Unsere Islandreise beginnt um 4:25 Uhr in Böblingen. Um 7:20 Uhr kommen wir auf dem Frankfurter Flughafen an. Mit zu viel Gepäck beginnt unsere Suche nach dem richtigen Terminal. Der erste Flug geht nach Stockholm. Von dort aus geht es nach einer kurzen Wartezeit mit einem großen Flieger zur isländischen Hauptstadt ReykjavÍk. Die am nördlichsten gelegene Hauptstadt der Welt bietet viele interessante Sehenswürdigkeiten, die wir uns am Ende unserer Reise noch ansehen wollen. In Reykjavík angekommen werden wir nach der Gepäckausgabe von einem Mitarbeiter der Caravanvermietung abgeholt. Zusammen mit einem älteren Pärchen fährt er uns in die Stadt. Da alle Camper der Art, die wir gemietet hatten, vergeben sind, gibt man uns ein größeres Modell. Durch starke Regenschauer und Windböen fahren wir zu einem Supermarkt um einzukaufen.

Danach machen wir uns um 19:45 Uhr auf den Weg nach Thingvellir. Thingvellir ist ein Ort, der aus geologischer Sicht dafür berühmt ist, dass hier das Auseinanderdriften der amerikanischen und eurasischen tektonischen Platten sichtbar wird. Ein Beispiel dafür ist die bekannte Silfra-Spalte, in der auch Tauchgänge gebucht werden können. Eine weitere Bedeutung hat dieser Ort aus historischer Sicht, da hier bis 1798, das Althing, eine der ältesten parlamentarischen Versammlungen der Welt, abgehalten wurde und dies ebenfalls der Ort war an dem Island zur Republik ausgerufen wurde.

In Thingvellir angekommen fahren wir für die erste Nacht auf einen Campingplatz. In der Nacht stürmt es stark und der Camper schwankt hin und her. Es ist kalt und nass.

 2. Tag: Thingvellir — Stykkishólmur

Nach dem Frühstück brechen wir auf um in Thingvellir den genauen Ort zu besichtigen, an dem das Althing abgehalten wurde. Das Wetter ist immer noch ziemlich schlecht. Der Regen kommt von oben, von der Seite und von unten… Wir setzen unsere Fahrt auf dem sogenannten "Golden Circle", fort. Der Golden Circle ist eine beliebte Tagestour in Island, bei der man drei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Südislands, Thingvellir, den Wasserfall Gullfoss und das Geothermalgebiet Haukadalur, besichtigen kann. Als wir nach Haukadalur fahren hört es auf zu regnen. Wir erreichen einen Touristentreffpunkt, ganze Menschenmassen stehen mit Kameras um den Geysir Strokkur herum. Die Ausbrüche des Strokkur erfolgen in regelmäßigen kurzen Intervallen und können eine Höhe von bis zu 30m erreichen. Da wir die anderen Touristen meiden möchten, beobachten wir das Naturschauspiel nur eine kurze Weile, bevor wir uns wieder auf den Weg machen. Wir fahren zum Gullfoss, einem bekannten Wasserfall, dessen Name "goldener Wasserfall" bedeutet. Über ihm steht ein wunderschöner, glänzender Regenbogen, unter dem man durchlaufen kann.

Unser nächstes Ziel befindet sich in westlicher Richtung. Stykkishólmur ist eine kleine Stadt in der Region Vesturland an der Nordseite der Halbinsel Snæfellsnes. Da es in Island um diese Jahreszeit nicht richtig dunkel wird, fahren wir noch abends spät und wieder im Regen auf den Schotterstraßen um einen geeigneten Campingplatz zu erreichen. Anscheinend aus Langeweile versucht Jens auf der geraden Straße plötzlich um eine Kurve zu fahren. Als wir zum Stehen kommen, neigt sich der im Schlamm steckende Camper irgendwie beängstigend weit nach rechts. 😖 Die Langeweile ist sofort verflogen als wir im Regensturm vor dem Schräglage- Camper stehen und auf das Bergungsteam warten.

Anmerkung von Jens: „So war das gar nicht!“

Die Ankunft des Bergungsteams kündigt sich lange durch die aus der Entfernung immer deutlicher werdenden Scheinwerferlichter des Einsatzfahrzeugs an. Als uns das Team nach langer Fahrt über die weiten isländischen Ebenen erreicht, stellen wir fest, dass es aus ein paar Jugendlichen besteht, die den Einsatz gut gelaunt als willkommene Abwechslung auffassen. Nachdem sie unseren Camper gekonnt aus dem Dreck gezogen haben und man sich herzlich verabschiedet, geht unsere Suche nach einem Campingplatz weiter. Um 2:30 Uhr kommen wir auf dem gesuchten Platz an.

3. Tag: Stykkishólmur — Reykhólar

Am nächsten Morgen verschlafen wir zum zweiten Mal. Nach einem schnellen Frühstück und einer kalten Dusche, die unter einem grau bewölkten Himmel frei auf der Wiese steht, begutachten wir den Camper. Dieser ist von einer dicken, verkrusteten Schlammschicht überzogen. 😏

An der nächstgelegenen Tankstelle versuchen wir den gröbsten Schlamm abzuwaschen. Wir tanken, gehen kurz einkaufen und fahren dann nach Arnarstapi. Das kleine Fischerörtchen befindet sich an der Westspitze der Halbinsel Snæfellsnes und liegt auf der Südseite des Vulkans Snæfellsjökull. Die Steilküste, die wir dort besichtigen wollen, beherbergt einen großen Vogelreichtum. Auf dem Weg nach Arnarstapi entdecken wir eine Schlucht, die in eine dichte Nebelwand ragt und circa 100m hoch ist. Sie heißt Raudfeldar Schlucht.

Nach Arnarstapi fahren wir Richtung Reykhólar, einem kleinen Dorf in den Westfjorden. Auf dem Weg begleiten uns zwei Anhalter, die mit einem Zelt unterwegs sind. Nachdem wir die beiden wieder abgesetzt haben, setzen wir unsere Fahrt in Richtung Westfjorde fort.

Ein freundlicher Autofahrer bremst uns aus um uns darauf aufmerksam zu machen, dass der linke Hinterreifen des Campers hüpft. Nach eingehender Prüfung entschließt Jens sich zu dem Statement „Geht noch ein bisschen“. Er behält recht, nach einigen Kilometern platzt der Reifen. Der Reifen wird in Rekordzeit* gewechselt und wir fahren nach Reykhólar auf einen Campingplatz. Dieser besteht aus einer Wiese eines kleinen Hofes, der direkt am Ortseingang liegt. Dort wird Jens vom heimischen Hund genötigt mit ihm Fußball zu spielen.

*von Jens gewünschtes Wort.

4. Tag: Reykhólar – Látrabjarg – Patreksfjördur

Nach dem Frühstück und einem Fußballspiel mit dem Hund (der zweite, kleinere Hund darf nicht mitspielen, denn er ist angeleint) fahren wir zur Tankstelle gegenüber des Campingplatzes und fragen nach einer Werkstatt. Nach einem kurzem Telefonat des Tankwartes werden wir zu einer Werkstatt geschickt, die einige Meter entfernt liegt und uns wie folgt beschrieben wird:“ Down the street, turn left and then you'll see a big garage with a horn at it's top.“

An einer kleinen Garage eines Einfamilienhauses angekommen, stellen wir fest, dass der vermeintliche Werkstattleiter kein Englisch spricht. Seine Tochter kommt als Dolmetscherin zur Hilfe. Nachdem wir einen neuen gebrauchten Reifen bekommen haben und zahlen wollen, muss Jens in Ermangelung einer Bank zur Tankstelle zurück laufen um Bargeld zu tauschen bzw. mit Hilfe der Visakarte welches zu erhalten.

Wir fahren weiter nach Látrabjarg um uns die dortigen Klippen anzusehen. Denn Látrabjarg gilt als Klippe mit dem größten Vogelreichtum Europas und wir hoffen hier unter anderem den bekannten Puffin zu sehen. .Je höher wir auf der serpentinenreichen Straße fahren, umso schmaler und matschiger wird diese und das Wetter zunehmend schlechter. Durch die tiefen Wolken, den Nebel und das schlechte Wetter können wir kaum noch die Hand vor Augen sehen. Ohne die Klippen zu sehen nehmen wir die erste Möglichkeit in Form eines Schotterplateaus ohne Abgründe links und rechts, um zu wenden.

In Patreksfjördur fahren wir auf einen Campingplatz. Wir wollen in der Stadt in ein Restaurant essen gehen und müssen nach dem 800m Fußmarsch feststellen, dass es geschlossen hat. Wir drehen um, um zu dem zweiten Restaurant des Ortes zu gehen, welches sich auf dem Campingplatz befindet (…). Laut Aussage der Küchenchefin, die uns einen herzlichen Empfang bereitet, hat es erst vier Tage zuvor eröffnet und verkauft bisher nur Fischgerichte und Kuchen. Wir kochen trotz der netten Küchenchefin also selbst.

 

5. Tag: Patreksfjörður – Ísafjörður – Bolungarvík

Wir stehen sehr früh auf, nachdem Jens die vergangene Nacht (ca. 23:30 Uhr) noch Wäsche gewaschen hat. Das Schwimmbad, in dem wir duschen wollen hat allerdings noch geschlossen, sodass wir erst frühstücken.

Später unter der Dusche treffe ich die Küchenchefin vom Vorabend, die mich in ein Gespräch verwickelt, obwohl ich mir lieber die Beine rasieren würde und ich sowieso nicht so gerne mit fremden Leuten plaudere während ich nackt bin. Jens hat allerdings auch so seine Probleme beim Duschen, denn er kann den Schalter, der das Wasser anstellt, nicht finden. Dieser befindet sich außerhalb des Duschraumes und sieht aus wie ein Lichtschalter. Viel zu spät fahren wir los in Richtung des Hot-Pots, den die Küchenchefin uns empfohlen hat. Wegen Zeitmangels entschließen wir uns nicht zu baden.

Danach fahren wir auf die stellenweise 1200m hohen Berge der Westfjorde und wieder hinunter. Vorerst haben wir bei einer Bank Geld getauscht und eingekauft. In den Westfjorden besichtigen wir den Dynajandifoss, einen 60m breiten und über 100m hohen Wasserfall. Die schöne Aussicht dort müssen wir uns mit nur wenigen anderen Touristen teilen. Nach dem Abstieg von der höchsten Stelle des Wasserfalles trinken wir im Camper einen Tee und genießen den Blick auf den Wasserfall.

Danach fahren wir weiter nach Ísafjördur, der größten Stadt der Westfjorde (ca. 2700 Einwohner). Wir gehen schnell im Bonus, einer Supermarktkette einkaufen und beschließen in einem Restaurant zu Abend zu essen. Wir parken vor einem großen Gebäude, aus dem eine Person mit einem Pizza- Karton kommt. In der Hoffnung in diesem Gebäude ein Restaurant zu finden gehen wir hinein, sodass wir feststellen dass es ein Supermarkt ist. Wir kaufen einen Messbecher (für die Tütensuppen, die wir noch aus Deutschland mit im Gepäck haben). Hinter dem Gebäude finden wir eine Pizzeria (die eigentlich ein Schnellimbiss ist). Wir bestellen Pizza Magarita und einen Burger, der ohne Bacon kommt, denn dieser ist leider aus.

Auf der Suche nach einem Campingplatz fahren wir in eine Richtung: geschlossen, dann zurück, den ganzen Weg und dann in die andere Richtung nach Bolungarvík. Wir stehen alleine auf dem Campingplatz: geschlossen… Anmerkung von Jens: „Das Licht auf dem Klo geht nämlich auch nicht!“ 😜

Der Reiseführer erzählt von einem Pub am Hafen, liebenswert zurechtgemacht mit Öffnungszeiten bis halb 3 Uhr. Wir stehen vor der Tür: “geschlossen“. 

 6. Tag: Ísafjördur – Laugarbakki

Wir beeilen uns mit dem Frühstück, denn wir wollen pünktlich zu den Duschen gehen, die sich im angrenzenden Schwimmbad befinden. Dieses öffnet um 10:00 Uhr. Während wir in Badelatschen zum Eingang laufen, denke ich: „Das ist bestimmt voll, was wollen die Leute in diesem Nest denn auch sonst Sonntags tun, wie es die Küchenchefin uns erzählt hatte...“ Deshalb witzle ich: „Vielleicht haben wir ja Glück und die Bewohner müssen heute früh wo anders hin, beispielsweise auf eine Trauerfeier in die Kirche, bei der das ganze Nest erscheint. Dann hätten wir das ganze Bad für uns und ich könnte mir die Beine rasieren...“. Jens grinst, doch das vergeht schnell als sich die Türe nicht öffnen lässt. Das Bad öffnet erst am Montag. So teste ich kurzerhand die Dusche des Campers, die gut funktioniert, jedoch alles in der Nasszelle flutet. Als wir uns auf den Weg machen um das Nest zu verlassen, stehen übrigens viele Autos vor der Kirche.

Als wir wieder in Ísafjördur durchfahren halten wir um den Wassertank zu füllen und das Abwasser abzulassen. Anschließend fahren wir wieder am Bonus mit der anliegenden Tankstelle vorbei, halten dort um zu tanken. Danach geht Jens nochmals in den Bonus, da er immer noch nicht begriffen hat, das es kein normales Bier sondern nur „Plörrbräu“ in Island gibt. Er kommt also mit leeren Händen wieder.

Unser nächstes Ziel ist Laugarbakki. Während wir die Hochebene der Westfjorde durchfahren, mache ich trotz mehrmaligen Werkversuchen von Jens ein Schläfchen, sodass ich den Anblick einer großartigen Landschaft verpasse. Am frühen Abend halten wir vor einem Supermarkt um einen Kaffee zu trinken. Im Reiseführer liest Jens, dass es am Eingang des nächsten Städtchens ein Alkoholfachgeschäft gibt, auf dessen Suche wir uns sofort machen. Vergeblich… Zurück bei dem Supermarkt entdecken wir dass dieser eine Alkohol- Abteilung im hinteren Ladenbereich führt. Diese hat allerdings inzwischen geschlossen. 🤔

Zeitig kommen wir auf einem Campingplatz (mit Hot-Pot) vor Laugarbakki an. Wir essen im Camper, waschen Geschirr/Besteck und Wäsche und planen die Ziele für den nächsten Tag.

 

7. Tag: Saudarkrokur – Akureyri

Wir stehen auf, frühstücken schnell und gehen gleich in den Hot-Pot. Erst in den einen, danach in den zweiten, da wir begreifen dass dieser noch wärmer ist. Während wir uns in dem Hot-Pot wärmen beobachten wir einen Seelöwen beim Planschen im viel kälteren Meerwasser.

Anschließend duschen wir und machen uns dann auf den Weg nach Saudarkrokur. Dabei führt uns der Weg über die Halbinsel Vatnsnes. Dabei hängt eine Wolke so tief das wir keine 20m weit sehen können. Das Wetter ist zwar trocken aber sehr stürmisch. Wir können während der Fahrt jedoch ein Schild am Straßenrand erkennen, auf dem eine Robbe abgebildet ist. Wir halten. Von dem Weg aus gehen wir zum Strand und finden eine Robbe versteckt im Seetang. Von der Größe her scheint es sich um ein Jungtier zu handeln. Zwei ältere Robben liegen auf einer kleinen Insel vor der Küste. Laut Jens sind diese am Kuscheln.

Im Sturm laufen wir zurück zum Camper und setzen unsere Fahrt fort. Wir erreichen den Felsen Hvítserkur, der bei Ebbe sogar frei liegt. Er erscheint uns allerdings kleiner als im Reiseführer beschrieben. Also beschließen wir uns den Felsen vom Strand aus anzusehen. Wir gehen davon der Klippe über einen Trampelpfad zum Strand. Dort brüten allerdings Sturmmöwen, denen unser Erscheinen keine Freude bereitet. Deshalb gehen sie zum Luftangriff auf unsere Köpfe über. Dabei entsteht ein lustiges Foto von mir mit einer Möwe an meinem Kopf. Wir rennen lieber zum Camper zurück und setzen unsere Fahrt in Sicherheit fort. Anschließend besuchen wir die Felsenburg Borgarviki. Diese prähistorische Festung beeindruckt uns allerdings nicht so sehr wie das Steinfort aus Irland. Die Aussicht ist allerdings atemberaubend. Wir beschließen, da es sehr gut läuft, nach Akureyri weiterzufahren. Wir erreichen die zweitgrößte Stadt Islands (ca. 17.500 Einwohner) pünktlich um 19:30 Uhr. Der Campingplatz ist sehr klein und extrem voll.

Wir gehen in die Innenstadt und essen in einem vornehmen italienisches Restaurant zu Abend (10960 Krona). Im Anschluss spazieren wir zum Hafen und gehen auf einen Absacker in den Pub. Dort trinken wir endlich BIER! Einen Whisky und einen Brennivín, ein original isländisches Nationalgetränk.

8. Tag: Akureyri – Húsavík

Wir frühstücken und wollen uns danach auf den Weg zu den Duschen machen, die sich laut Reiseführer auf der gegenüberliegenden Straßenseite befinden. Es stellt sich allerdings heraus, dass mit „gegenüberliegend“ der Weg aus dem Campingplatz heraus, die Straße hinunter, über die Straße und einmal um das Schwimmbad herum zu dessen Eingang, gemeint ist. Um uns diesen Weg zu sparen wollen wir uns im Camper waschen. Leider kommt hier nur schmerzhaft eiskaltes Wasser. Also machen wir uns auf den Weg zum Schwimmbad, welches aber ziemlich voll ist, sodass Jens sogar in den Duschen anstehen muss (und ich meine Beine wieder nicht rasieren kann). Nach dem Duschen füllen wir den Wassertank des Campers und machen uns auf den Weg in die Innenstadt um einen Pulli zu kaufen. Die Mehrwertsteuer bekommen wir im Touristenzentrum am Hafen zurückerstattet.

Im Sonnenschein machen wir uns auf zum Godafoss, einem 12m hohen Wasserfall, dessen Name im übertragenen „Fall der Götter“ bedeutet. Den schönen Anblick müssen wir mit nur wenigen anderen Touristen teilen. Anschließend machen wir uns auf zum Mývatn. Der „Mückensee“, der in einer Kraterlandschaft des Krafla-Vulkansystems gelegen ist, macht seinem Namen alle Ehre. Schon auf dem Weg vom Camper zum See erkennen wir die Mückenschwärme als dunkle Wolken über dem See. Je näher wir kommen umso mehr werden wir von Schwärmen eingeschlossen. Jens meint durch schnelles Laufen ließen sich die Schwärme abschütteln. In den Kratern kommen wir dabei außer Atem und es fällt schwer den Mund während des Laufens nicht zum Atmen zu öffnen. Zu viel gesehen von den Mückenschwärmen und zu wenig gesehen vom hübschen See drehen wir um und hasten zurück zum Camper. Wir machen uns auf in Richtung Húsavík um nach Ásbyrgi, einer hufeisenförmigen Schlucht des Jökulsárgljúfur-Nationalparkszu gelangen. Nachdem schon viele Mücken aus Myvatn ihr Ende auf unserer Motorhaube gefunden haben, kommt tragischerweise noch ein Vogel hinzu. Die vermeintliche Straße nach Ásbyrgi ist geteert. Wir biegen links ab und gelangen auf eine Straße, die nur für Geländewagen zugelassen ist. Als wir das Tal erreichen stellt es sich zwar als sehr hübsch, aber auch als viel kleiner als erwartet heraus. Wieder auf der Hauptstraße zurück versuchen wir es eine Abfahrt weiter. Dort stellen wir fest, dass das gesuchte Tal, doch so groß wie erwartet ist. Laut einer Sage verdankt das Tal seine Form einem Hufabdruck Sleipnirs, dem Götterpferd Odins. Wir wollen uns diese Form genauer ansehen und tiefer in das Tal wandern. Da es zum Wandern allerdings schon zu spät ist, machen wir uns auf den Rückweg zu einem Campingplatz in Húsavík. Die Klippen mit den Vogelreichtum, die wir auf dem Hinweg beobachtet haben sind nun in einer großen tief hängenden Wolke verschwunden.

 

9. Tag: Húsavík – Ásbyrgi – Húsavík

Wir stehen früh auf, beeilen uns beim Duschen und Frühstücken und machen uns auf den Weg zum Hafen. Vorerst tanken wir noch an einer Tankstelle die auf dem Weg liegt. Am Hafen parken wir den Camper und kaufen Tickets für das Whalewatching, welches um 10:00 Uhr beginnt. Mit uns, ein paar anderen Touristen und der kleinen Crew von North Sailing läuft die Nattfari pünktlich aus dem Hafen von Húsavík. In den folgenden zweieinhalb Stunden haben wir das Glück in der Bucht Skjálfandi mehrere Zwerg- und Buckelwale zu beobachten. Die ganze Zeit begleitet uns die Sonne. Kurz bevor wir wieder in den Hafen einlaufen verteilt die Crew heißen Kakao und Gebäck. Wir kommen mit einem Cewmitglied ins Gespräch und müssen lachen, als wir feststellen, dass dieser gebürtiger Sindelfinger ist. 😉 Um halb eins erreichen wir den Hafen und besichtigen im Anschluss das kleine angrenzende Walmuseum, welches unter Anderem viele interessante Bilder und Berichte über die verschiedenen Walpopulationen und die Geschichte des isländischen Walfangs beherbergt. Als Highlights kann man die aufbereiteten Skelette von gestrandeten Walen begutachten. Danach fahren wir wieder nach Ásbyrgi. Dort wollen wir  wandern gehen.

Da Jens die Karte beim Navigieren ein wenig schief gehalten hat, laufen wir leider zuerst mehrere gefühlte Kilometer in die falsche Richtung. 😉 Den richtigen Weg gefunden wandern wir etwas über eine Stunde entlang der Steilwand der hufeisenförmigen Schlucht. Nach einiger Zeit beschließen wir dann umzukehren. Um jedoch nicht den gleichen Weg noch einmal zu wandern, lassen wir uns mit Seilen die Steilwand hinunter in den Kessel. Dort ist es sehr warm und die Luft steht. Wir kehren zurück zum Camper, stärken uns und fahren bis zum Ende der Schlucht in den Kessel hinein. Dort nimmt Jens ein Panoramabild auf. Auf dem Weg zurück spaziert uns eine Laufvogelfamilie über den Weg. Danach testen wir eine Straße zu unserem morgigen Ziel, finden aber heraus das diese kurz vor dem Ziel gesperrt ist. Wir machen uns also wieder auf zum Campingplatz in Húsavík, wo wir das ältere Pärchen vom Ankunftstag wieder erkennen.

 

 10. Tag: Húsavík – Vopnafjörður

Wir schlafen aus, Frühstücken und gehen danach duschen. Wir tanken frisches Wasser auf, lassen Abwasser ab und wollen danach für die zweite Nacht auf diesem Campingplatz zahlen. Da das Rezeptionshäuschen allerdings nicht besetzt ist und uns gesagt wird, dass wir auch im Walmuseum bezahlen können, machen wir uns auf den Weg um dort zu zahlen. Nach einem anschließenden Abstecher zum Supermarkt machen wir uns auf Richtung Dettifoss, Europas größtem Wasserfall. Da aufgrund noch liegender Schneemassen viele Wanderwege zu dem Wasserfall gesperrt sind, erreichen wir diesen nur schwer vom Parkplatz aus über das Lavafeld. Von dem höchsten Punkt haben wir zwar eine schöne Aussicht auf den Canyon, dennoch wirkt er auf uns weniger beeindruckend als der Gullfoss. Aufgrund des Sturmes, der das Sprühwasser um uns peitscht, bleiben wir nicht lange. Außerdem wollen wir noch den benachbarten Sellfoss besichtigen. Da jeder Weg zu diesem Wasserfall gesperrt ist, beschließt Jens dass wir uns über die Absperrung hinweg setzen. Da sich jedoch aus der Ferne der beste Blick bietet, drehen wir um als wir ihn komplett sehen können. Danach wollen wir noch den dritten Wasserfall, den Rattarfoss besichtigen. Alle Wege zu diesem Wasserfall sind jedoch aufgrund des Schmelzwassers gesperrt. Deshalb machen wir uns auf in Richtung Vopnafjörður, wo wir einen Campingplatz ansteuern wollen.

Der Campingplatz bietet eine schöne Aussicht auf die Ostfjorde. Nachdem wir gekocht und gegessen haben will Jens eine Kneipe finden, die im Reiseführer beschrieben ist: nicht auffindbar oder geschlossen… ☺️

 

11. Tag: Vopnafjörður – Reyðarfjörður

Wir stehen um 8:30 Uhr auf, frühstücken und gehen duschen. Das Duschen gestaltet sich ein wenig schwierig, da die Kabine ein wenig eng ist. Bevor wir uns dann auf den Weg nach Eskifjörður machen halten wir noch an dem Supermarkt Vopnafjörðurs, um Wasser zu kaufen, welches wir in diesem Supermarkt allerdings nicht finden können?!?Das Alkoholfachgeschäft gegenüber hat, zu Jens Enttäuschung, noch geschlossen. 😝

Bevor wir Vopnafjörður verlassen und unsere Reise fortsetzten halten wir an der Tankstelle und tanken. Nachdem wir einige Kilometer gefahren sind, halten wir in einer Haltebucht, denn Jens hat das Gefühl dass der rechte Hinterreifen hüpft. Nachdem der Reifen gewechselt ist bestaunen wir den alten Reifen, bei dem schon der Drahtkäfig zu sehen ist. Danach fahren wir weiter um den Lagarfljót zu umrunden.Wir halten an einem Aussichtspunkt und genießen den herrlichen Blick über den See, indem ein Riesenwurm leben soll. Wir setzen unsere Fahrt am Ufer des Sees fort und passieren dabei den Wasserfall "Hengifoss", um danach durch Islands größten Wald, den Hallormsstaðaskógur, zu fahren. Am Straßenrand blühen viele lilafarbene Blumen.

Zurück auf der Hauptstraße halten wir in Eglisstaðir um den isländischen Subway zu testen. Danach kaufen wir im angrenzenden Supermarkt Wasser. Auf unserem weiteren Weg nach Seyðisfjörður passieren wir wieder eine Hochebene. Der Schnee ist noch nicht ganz geschmolzen und so können wir einige Gletscherseen, die blau leuchten, bewundern. Auf dem Weg ins Tal genießen wir den Ausblick auf  einen schönen Wasserfall. Wir bleiben allerdings nicht lange, da der Wind stark und eisig ist. Als wir durch Seyðisfjörður fahren entdeckt Jens mit Adleraugen doch ein Alkoholgeschäft. Nach dreimaligem Wendemanöver um die Öffnungszeiten zu erspähen beginnt Jens' Großeinkauf. 😂

Danach fahren wir nach Egilsstadir und suchen den Campingplatz. Dieser ist eigentlich sehr schön, hat aber kein Licht im Bad und eigentlich nur Strom da Jens den Stromkasten aufgebrochen hat... Wir fahren zurück nach Reyðarfjörður und stellen uns dort auf den am Ortseingang gelegenen Campingplatz. Der Stellplatzlatz den wir aussuchen wird allerdings von klein „Egon“ beansprucht. Das kleine Baby-Entchen ist anscheinend auf großer Entdeckungstour aus dem nahegelegenen Brutkasten ausebüxt. 😍 Es dauert eine Weile bis wir ihn wieder dahin getrieben haben. Nachdem wir im Camper eine Suppe gegessen haben ist Egon allerdings schon wieder unterwegs. Wir laufen in die „Stadt“ um eine Bar zu suchen. Die einzige, die wir finden können, schließt allerdings genau in diesen Minuten.

 

12. Tag. Reyðarfjörður – Höfn

Nach dem Frühstück schauen wir kurz nach klein Egon, dieser befindet sich inzwischen bei seiner Mama, die nicht erfreut über den früh morgentlichen Besuch ist. Danach gehen wir duschen in einem sehr luxuriösen Bad. Jens unterhält sich mit dem jungen Campingwärter, der kommt um zu kassieren. Wir erfahren dass er nicht nur Campingwärter sondern auch Stadtgärtner ist und nie über die Stadtgrenze hinausgekommen ist. 😯 Danach machen wir uns auf nach Vattarnes. Nach drei Runden (...) im Kreisverkehr finden wir tatsächlich die 96. Wir genießen die Fahrt durch die lieblichen und grünen Ostfjorde bei strahlendem Sonnenschein.

Jens hält die ganze Zeit Ausschau nach einer Tankstelle, kann jedoch keine finden. Nach den vielen Stopps um die Landschaft zu bewundern und mit leerem Tank fahren wir auf Höfn, einer Fischereistadt am Fuße des Vatnajökull, zu. Da die Tankanzeige schon seit einiger Zeit blinkt, sind wir erleichtert als wir kurz nach dem Ortseingang eine Tankstelle finden. Nach dem Tanken und dem Halt in einem Supermarkt wollen wir das Vestrahorn besichtigen. Das Vestrahorn bildet neben dem ihm gegenüberliegenden Eystrahorn einen wichtigen Teil eines Berges, der den Namen Klifatindur trägt und einige Kilometer außerhalb Höfns liegt. Auf dem Weg zum Vestrahorn entdecken wir eine Rentierkuh mit drei Jungtieren. Leider lassen sich diese nicht lange fotografieren. Da die isländische Windstärke 16 (von insgesamt 18) unseren Wagen auf der Straße hin und herschiebt entscheiden wir uns die Bergwanderung lieber auf den nächsten Tag zu verschieben. Wir fahren in Höfen den Campingplatz an, essen, fotografieren noch ein wenig bei einem Spaziergang und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

13. Tag: Höfn – Kirkjubæjarklaustur

Wir frühstücken  und machen uns erneut auf den Weg zum Vestrahorn, um die Bergwanderung zu machen. Der Wind hat nachgelassen und die Sonne scheint hinter den Wolken hervor. Die Renherde vom Vortag können wir leider nicht wieder entdecken. Schade.

Am Ende der Straße kommen wir zu einem kleinen Parkplatz, der am Fuße des Vestrahornes liegt. Lauf dem Reiseführer gehört das kleine „Viking- Cafe“, welches sich dort befindet, einem Schauspieler aus Berlin. Zu Fuß laufen wir weiter.

Nach einer Kurve kommen wir zu einer Ebene, die am Fuße des Vestrahornes liegt und auf dieser eine Pferdeherde frei grast. Wir besichtigen das kleine Vikingerdorf welches einst als Filmkulisse aufgebaut und genutzt wurde, seitdem jedoch sich selbst überlassen ist.

Danach kehren wir zurück zum Camper und machen uns auf den Weg in den Westen der Insel. Um uns dem Vatnajökull-Gletscher näher zu bringen, biegt Jens in Richtung Hoffell ab. Zusammen mit dem Hoffellsjökull-Gletscher bildet die Region Hoffell einen Teil des Vatnajökull-Nationalparks. Nach kurzer Zeit bleiben wir jedoch vor einem großen Gatter stehen, welches ein Schild trägt, auf dem die vor uns befindliche Straße als „difficult road“ bezeichnet wird. Dennoch entscheidet sich Jens durch das Gatter auf die Straße zu fahren. Nur wenige Meter weiter verwandelt sich die Straße in einen großen Fluß, der mit dem Camper unpassierbar wird. Wir kehren also besser um. Dann machen wir uns auf den Weg zu Islands größtem, am Südrand des Vatnajökull gelegenen Gletschersee, dem Jökulsárlón. Dieser ist nicht nur für die auf ihm treibenden, wunderschönen Eisberge bekannt, sondern auch dafür, dass er als Drehort für manch Hollywood-Szenen verwendet wurde. Auf einer Ebene mit schöner Aussicht genießen wir den Blick auf den Gletscher bei einer Tasse Kaffee. Als wir bei dem Gletschersee ankommen, sind sehr viele „Reisebus-Touristen“ da. Wir spazieren zum Ufer und fotografieren die im glasklaren Wasser schwimmenden Eisberge.  Jens kauft kurzerhand zwei Tickets für eine Zodiac-Bootstour durch die Eisberge. Dazu werden wir in seltsame Overalls gestopft, die gegen die Kälte schützen sollen. (Tun sie aber nicht, wenn man unbedingt wissen muss, wie kalt es wirklich ist und mit der Hand ins Wasser langt 😝) 

Die Bootstour geht in dem kleinen Schlauchboot direkt bis an die Gletscherwand. Zwei Stunden später erreichen wir voller Eindrücke aber etwas durchgefroren das Ufer. Wir setzen unsere Fahrt nach Kirkjubæjarklaustur fort und fahren auf einen Campingplatz, Wir essen und suchen anschließend noch eine Kneipe. Mit Erfolg! Sie liegt neben dem Campingplatz und ist voll mit jungen Einheimischen. Bei einem jungen Wirt, bestellen wir zwei Bier. Während der Wirt uns zwei Bier überreicht, erklärt er uns lachend, dass auch er nur Gast auf dieser privaten Party sei…

 

 14. Tag: Kirkjubæjarklaustur – Skógar

Wir frühstücken und gehen duschen. Es ist wie am Vortag eine „insert- coin- to- continue- Dusche“. 300 ISK für 5Min. Dies ist eine sehr begrenzte Zeit, vor allem wenn man wie Jens alle Münzen einwirft bevor man sich ausgezogen hat. 😂 Für den Kurz-Comic "The Shower" klicke bitte hier. Wir fahren dann zum örtlichen Wasserfall. Vor diesem liegt ein riesiger Felsen unter dem das Wasser durchfließt.

Im Anschluss tanken wir und fahren durch eine Gerölllandschaft die mit Moos bewachsen ist. Wir biegen ab und gelangen zu einer zerklüfteten Schlucht, die ca. 100m tief ist und an deren Kante wir entlang wandern. Sie heißt Fjarthargljufur. Danach fahren wir weiter nach Vík. Dort bewundern wir am Strand die Türme Reynisdrangar, bei denen es sich laut einer Legende um drei versteinerte Trolle handeln soll. Anschließend fahren wir weiter zum Türfelsen, welcher von Touristen belagert wird. Nach einem kurzen Strandspaziergang entfliehen wir der Masse in Richtung Skógafoss. Wir bewundern diesen von unten und oben uns besichtigen noch die Stromschnellen flussaufwärts. Danach nutzen wir den Campingplatz am Fuße des Wasserfalls.

 

15. Tag: Skógar – Selfoss

Wir stehen auf und frühstücken. Der Nieselregen und der Klang des Wasserfalls im Hintergrund sind uns dabei eine nette Kulisse. Wir duschen in einem kleinen Duschraum, der trotz offensichtlichem Reinigungsdienst sehr staubig aussieht. Ein Hinweisschild, das an der Eingangstür angebracht ist, bittet dies zu entschuldigen. Der Staub zeugt noch immer  von der Eruption des Vulkan Eyjafjöll aus dem Jahre 2010. Dieser liegt aktiv unter dem Eyjafjallajökull-Gletscher, welcher nicht weit entfernt westlich des Gletscher Mýrdalsjökull zu finden ist. Nach dem Duschen brechen wir auf in Richtung Vík, um zum Gletscher Mýrdalsjökull abzubiegen. Wir wollen die Chance nutzen mit dem Camper direkt an die Gletscherwand fahren zu können. Nach einer holprigen Piste gelangen wir auf einen Platz, auf dem ein Container der „Arcanum- Glacier- Tours“ steht. Jens drängelt bei einer Gletschertour den Gletscher zu besichtigen. Nachdem wir uns am Container über die Abfahrtszeit erkundigt haben, sagt der Guide, dass es sofort losgehen kann.

Bevor es losgeht stößt noch ein sympathisches belgisches Pärchen zu uns. Wir ziehen die Ausrüstung an und bekommen vom Guide eine Einweisung in diese. Dann beginnt unser spannende Ausflug auf den von Asche schwarz gefärbten Gletscher Mýrdalsjökull, unter dem der Vulkan Katja verborgen liegt..

Je höher wir gelangen umso reiner, weißer wird das Eis. Und bis auf den Wind und das Knirschen des Eises unter den Schneeschuhen wird es immer lautloser. Bevor wir später wieder mit dem Abstieg beginnen, können wir in der vollkommenen Lautlosigkeit die atemberaubend schöne Aussicht in das Gletschertal bewundern. 😯

Der Guide zeigt uns noch eine sehr tiefe Spalte, in die ein Fluß verschwindet. Nach dem Abstieg wollen wir zahlen, doch die Verbindung der Kreditkartengeräts funktioniert hier draußen nicht. Wir werden deshalb zur Haupstelle gebeten, um die Rechnung zu begleichen. Danach fahren wir nach Vík zurück zum Supermarkt. Anschließend machen wir uns wieder auf in die andere Richtung nach Seljalandsfoss, der Teil des Seljalandflusses ist und seinen Ursprung im Eyjafjallajökull-Gletscher findet. Leider müssen wir uns den schönen Anblick des Wasserfalls und den Rundgang um diesen mit vielen Touristen teilen. Nach einem Ausflug zum benachbarten Wasserfall kehren wir zurück zum Camper um bei einer heißen Suppe die Touristenschwärme zu beobachten. Anschließend geht Jens nocheinmal auf einen Hügel um ein Foto von einem einsamen Wasserfall zu erhaschen. Später machen wir uns auf den Weg nach Selfoss, wo wir auf einen Campingplatz fahren, in der Innenstadt essen wir in einem Subway zu Abend und gehen anschließend in einen kleinen Pub. Danach machen wir uns auf den Heimweg zum Camper.

16. Tag: Selfoss – Reykjavík

Es regnet und stürmt. Die Wiese auf der wir stehen ist aufgeweicht und matschig. Nach dem Frühstücken machen wir uns auf den Weg Richtung Reykjavík, dabei fahren wir möglichst viel auf der Halbinsel Reykjanes. Wir suchen einen Reiterhof, über den wir in einem Reiseprospekt gelesen haben und der Tagesausritte anbietet. Da wir diesen Hof leider nicht finden können machen wir uns allerdings nach einer Weile auf nach Reykjavik. Dabei passieren wir einen Vulkankrater, der mit blau leuchtendem Wasser gefüllt ist. Wenig später entdecken wir noch eine Schwefellandschaft, aus deren Boden heiße Dämpfe aufsteigen.

In Reykjavík angekommen fahren wir auf den Campingplatz und essen zu Mittag. Anschließend werden Bustickets besorgt und der Campingplatz für zwei Tage bezahlt. Danach fahren wir mit dem Bus in die Innenstadt Reykjavíks. Wo die Innenstadt liegt, merken wir allerdings erst als wir feststellen, dass wir im falschen Bus sitzen. 😝

An einem größeren Busbahnhof angekommen verlassen wir den Bus und machen uns zu Fuß auf den Weg zum Hafen. Wir erkunden die Innenstadt, gehen im Anschluss in einem amerikanisch eingerichteten Restaurant essen, im Anschluss gehen wir noch in einen Irish- Pub. Durch Zufall landen wir im Keller des Pubs, in  dem ein Schauspieler in einer lustigen und sehr schön gemachten „One- man- show“ über die Geschichte Islands berichtet. Nach der Show wollen wir uns auf den Rückweg machen. Allerdings verpassen wir den Bus, sodass wir den ganzen Weg zum Campingplatz zurücklaufen müssen, wobei wir mehr oder weniger um die Häuser irren. Endlich angekommen landen wir erschöpft im Bett des Campers.

 17. Tag: Reykjavík

Nach dem Frühstück machen wir uns gleich wieder auf den Weg in die Innenstadt. Wir wollen den letzten Tag unserer Reise damit verbringen, uns die Müssen der Stadt anzusehen. Unser Weg führt zuerst jedoch an einem Botanischen Garten vorbei in den Zoo, der sich aber mehr als Familienpark oder Abenteuerspielplatz entpuppt. Als wir den Park verlassen beginnt eine langwierige Suche nach einer Bushaltestelle. Da wir den Bus verpasst haben, gehen wir in einem angrenzenden Supermarkt mit kleinem Cafe eine Kleinigkeit essen.

In der Innenstadt angekommen besichtigen wir zuerst das Museum für moderne Kunst, welches eine Sammlung der Werke des Grafikers Ec' und einiger anderer isländischen Künstler ausstellt. Im Anschluss daran besichtigen wir das Maritime Museum im alten Hafen, welches 2005 im alten Hafen von Reykjavík eröffnet wurde. Es erzählt die Geschichte des isländischen Fischfangs um die Jahrhundertwende und gibt dem Besucher einen spannenden Einblick in das tägliche Leben eines Fischers und seiner Familie. Die isländische Nationalgalerie, die 1884 eröffnet wurde und deren erste Ausstellungsstücke hauptsächlich aus Geschenken dänischer Künstler bestand, ist unser nächstes Ziel. Dort angekommen bewundern wir nicht nur die Werke isländischer Künstler und lassen die Kunst noch bei einem Kaffee auf uns wirken.

Die lutherische Hallgrimson- Kirche, ein Stadtwahrzeichen Reykjavíks, bildet den Abschluss unseres Rundgangs. Mit ihrem 74,5m hohem auffallendem Turm zählt sie zu den höchsten Gebäuden des Landes. Aufgrund der Vielzahl von Touristen, die ebenfalls die Kirche besichtigen wollen, halten wir uns nur kurz im Inneren der Kirche auf, um die helle vor nehmend gotische Bauart zu bewundern. Danach bummeln wir durch Stadt und lassen das geschäftige Treiben auf den Straßen auf uns wirken. Nach dem langen Tag beschließen wir wieder in dem selben amerikanischen Restaurant Essen gehen. Im Irish-Pub vom Vorabend wollen wir den Tag ausklingen lassen. Also bestellt Jens für die letzten Kronen ein Guinness. Als wir mit dem Besitzer des Pubs ins Gespräch kommen, erfahren wir dass dieser ursprünglich aus Lörrach kommt. Später machen wir uns dann auf den Weg zum Campingplatz, um zu packen. Am nächsten Tag geben wir den Camper ab und werden vom Vermieter zum Flughafen gefahren.

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